21/03/2025 0 Kommentare
Ökumenisches Klimagebet - online
Ökumenisches Klimagebet - online

Hier der Link/Zugang zum Online–Klimagebet:
https://zoom.us/j/92055458883?pwd=TldRZ1RxeDd5TkNuZTVZVVdUbU91UT09
Michael Börgers schreibt in der Einladung:
In diesem Klimagebet wollen wir uns – erneut in Anlehnung an die „Klimafasten“ – Reihe – mit dem Zusammenhang von Fakten (Tatsachen), Gefühlen, Glauben und „Wahrheit“ befassen. Als Anlage beigefügt ist wieder der „theologische Impuls“ zur zweiten Woche der Fastenzeit.
Dabei gehen wir von der im Johannesevangelium (18,38) Pilatus in den Mund gelegten Frage aus: „Was ist Wahrheit?“.
In der Klimapolitik, aber bei weitem nicht nur dort, ist seit Jahren (in besonderer Weise „befeuert“ durch das Auftreten von Donald Trump auf der politischen Weltbühne) das Phänomen zu beobachten, Politik auf die Leugnung und Verdrehung von Tatsachen zu gründen – und das vordergründig durchaus mit Erfolg. (Dass das Verdrängen oder Leugnen von Tatsachen auf lange Sicht ins Desaster führen muss, steht auf einem anderen Blatt.)
Bekanntlich ist die „Pilatusfrage“ im Johannesevangelium eine Reaktion auf den Satz Jesu: „Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme“. Was „Wahrheit“ ist – bzw. was es bedeutet, „aus der Wahrheit“ zu sein -, ist sicherlich eine der größten denkbaren Fragen überhaupt, und es wäre mehr als anmaßend anzunehmen, dass wir darauf eine gültige Antwort geben könnten.
Das Mindeste aber, was man sagen kann (sozusagen im Sinne einer notwendigen, aber nicht hinreichenden Bedingung), dürfte es sein zu sagen: „Aus der Wahrheit“ zu sein (bzw. wahrhaftig zu leben) lässt sich nicht damit vereinbaren, Tatsachen zu leugnen (man könnte auch sagen: zu lügen). Und es lässt sich auch nicht damit vereinbaren, unehrlich im Hinblick auf die eigenen Gefühle zu sein (man könnte auch sagen: zu heucheln). Bezogen auf die Klimafrage (und wie immer ist zu betonen: Sie steht in gewisser Weise stellvertretend für viele weitere Krisen aus der Überschreitung „planetarer Grenzen“) bedeutet das: Den Tatsachen kann man nicht ausweichen. Fakten sind nicht durch „alternative“ Fakten zu ersetzen. Wenn das Haus brennt, dann brennt es, und es nützt dann nichts sich einzureden, es brenne nicht (oder es habe schon immer gebrannt, und das sei auch nicht weiter schlimm). Und: Ängste und andere negativen Gefühle, die die anstehenden Veränderungen auslösen können (sowohl ein ungebremster Klimawandel als auch die Lasten einer „geordneten“ Transformation z.B. hin zur „CO2 – Neutralität“) muss man ernst nehmen. Es hilft nichts, sie einfach nur zu leugnen. Ihnen aber kann man – anders als den Fakten – etwas entgegensetzen, indem man auf die Dinge anders, „positiver“ sieht.
Die große, immer offene, nie abschließend zu beantwortende, sondern immer neu zu bedenkende Frage ist, wie sich „Wahrheit“ und „Glaube“ zu all dem verhalten, und ob wir insbesondere mit unserem – für viele Menschen „aus der Zeit gefallenen“ – Schöpfungsglauben einen eigenständigen Beitrag in dem für unsere Zeit entscheidenden Diskurs leisten können: Wie wir einen Weg zurück, auf die „sichere Seite“ der planetaren Grenzen, finden.
Herzliche Grüße Michael Börgers
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